Uli Maly und Kerstin Westphal in Marktheidenfeld

Pamela Nembach, Helga Raab-Wasse, Kerstin Westphal, Bernd Rützel und Uli Maly

Einer der beliebtesten Bayern und der beliebteste OB Deutschlands war zusammen mit unserer fest im Wahlkampf stehenden EU-Abgeordneten am 26.04.2019 zu Gast in der Schönen Aussicht in Marktheidenfeld. Trotz des ungünstigen Termins am Freitag um 14.00 kamen mehr als 50 Gäste und erlebten zwei Vorträge, die Uli Malys und Kerstin Westphals Liebe zu Europa und ihre Wertschätzung für die EU deutlich spüren ließen.

In seiner Begrüßung griff MdB Bernd Rützel den lange herbeigesehnten Regen auf, der an diesem Freitagnachmittag endlich eingesetzt hatte und schlug den Bogen zur Bedeutung der EU für den Klimaschutz. Nur in einer gemeinsamen Anstrengung könne hier Substantielles erreicht werden, auch um den Teilen der Bundesregierung etwas entgegenzusetzen, die beim Thema Umwelt auf der Bremse stünden.

In ihrem Grußwort forderte die sogenannte "Huckepack-Kandidatin" von Kerstin Westphal, Helga Raab-Wasse, in einem eindringlichen Plädoyer zu mutigem Eintreten für die demokratische Ordnung der EU auf und stellte fest, dass jeder, der sich für eine starke EU interessiere, am 26.05. dies auch durch seine Beteiligung an der Wahl zeigen müsse.

Kerstin Westphal ging in ihrer Rede vor allem auf die regionalen Projekte ein, die durch EU-Hilfen in den letzten Jahren realisiert worden seien und bedauerte, dass verantwortliche Politiker vor Ort manches Mal vergessen würden die Beteiligung der EU zu erwähnen . Sie verwies insbesondere auf die Landesgartenschau, die im letzten Jahr in Würzburg mit 4,5 Millionen Euro von der EU zu einem großen Teil erst ermöglicht worden sei, was aber in der Eröffnungsrede des damaligen bayerischen Finanzministers Söder in keiner Weise zum Ausdruck gekommen sei. Den Vorschlag des Erlenbachers Matthias Liebl, jedes mit EU-Mitteln geförderte Projekt auch sichtbar als solches zu kennzeichnen, begrüßte sie daher ausdrücklich und wies darauf hin, dass dies in Frankreich oder Polen wesentlich konsequenter getan werde. Aber auch in Nürnberg sei es, so Uli Maly, längst Usus, dass jedes Projekt, das in den Genuss einer EU-Förderung kommt, auch als solches gekennzeichnet wird. Maly stellte in seinem Vortrag sehr anschaulich dar, wie sich die EU auf die Kommunen auswirkt und nicht selten schützend vor die Interessen der Bürger stellt. Als Beispiel führte er den Einsatz der EU dafür an, die kommunale Versorgung mit Wasser, Gas oder Strom vor dem Zugriff großer Konzerne zu bewahren. Zugleich warnte er davor, propagandistischen Aussagen Glauben zu schenken, dass Deutschland "Zahlmeister der EU" sei - tatsächlich habe die deutsche Wirtschaft zuallerst vom gemeinsamen Binnenmarkt und vor allem von der Einführung des Euro profitiert. So sei es auch in der deutschen Verantwortung, anderen EU-Mitgliedern mit Fingerspitzengefühl zu begegnen, insbesondere dann, wenn deren Wirtschaft mit einem starken Euro zurechtkommen müsse. Abschließend rief er dazu auf, sich an einem humanen Europa zu beteiligen und sich nicht von Verlustängsten leiten zu lassen, wenn es darum gehe, Menschen zu helfen, die aus Angst vor Krieg, Gewalt und Tod den gefährlichen Weg nach Europa auf sich nähmen, um sich in Sicherheit zu bringen. Wenn nur etwas mehr als die Hälfte der Geflüchteten in Deutschland eine sozialversicherungspflichtige Anstellung fände, würde das auf Dauer auch das deutsche Sozialsystem entlasten.

In ihrem Schlusswort dankte Ortsvereinsvorsitzende Pamela Nembach Kerstin Westphal und Uli Maly, insbesondere aber den Gästen der Veranstaltung. Es sei deutlich geworden, dass es in Marktheidenfeld und Umgebung viele Menschen gebe, die sich für europäische Themen interessieren und sich kluge Gedanken zur Zukunft ihrer Region innnerhalb der EU machen. Gerade in Marktheidenfeld zeige die Bereitschaft der Bürger und Bürgerinnen, Gäste aus den Partnerstädten Montfort und Pobiedziska für die Bürgerbegegnung in vier Wochen aufzunehmen, dass hier ein starkes kommunales Herz für Europa schlage.