Die großen Aschermittwochs-Veranstaltungen in Passau und Vilshofen waren aufgrund der tragischen Ereignisse in Bad Aibling abgesagt worden, doch der Kreisverband Main-Spessart wollte das gemeinsame Fischessen in Lohr, das der dortige Ortsverein organisiert hatte, nicht ausfallen lassen, hatte doch die Veranstaltung im kleinen Kreis der Ortsvereine wenig mit den lauten und publikumswirksamen Großveranstaltungen in Südbayern gemein. Zu Beginn legten die Gäste eine Schweigeminute ein und gedachten der Opfer des Zugunglücks, denn trotz der Entscheidung für die Durchführung des gemeinsamen Fischessens hatte man sich vorgenommen, leisere Töne anzuschlagen, als es im Normalfall wohl vorgesehen gewesen wäre.
So berichtete Bernd Rützel dann sachlich, aber auch pointiert, wie sich die SPD-Fraktion im Bundestag einer pragmatischen, vernunftorientierten Politik widme und die ein oder anderen Querelen in der CDU/CSU-Fraktion mitunter nur kopfschüttelnd betrachte. Wenig Verständnis brachte er für die Alleingänge Horst Seehofers auf und er konnte auch nicht nachvollziehen, warum Vorstöße wie der Besuch bei Putin nicht mit den Parteien und Regierungsmitgliedern abgestimmt und in die außenpolitischen Leitlinien eingepasst werde. Dass es vor allem Sigmar Gabriel zu verdanken sei, dass die Stellen der Bundespolizei um 3000 aufgestockt werde und nicht etwa dem zuständigen Innenminister, sorgte dann schon beinahe für ungläubige Erheiterung bei den Zuhörern. Harald Schneider ging auf landespolitische Fragen ein und beklagte die harsche, oft auch übertriebene Wortwahl der CSU in Bezug auf die Flüchtlingsproblematik. Vor allem aber auf die Frage der Zukunft der Krankenhäuser im Kreis ging er ausführlich ein und er erläuterte, dass es vor allem finanzielle Gründe seien, die den weiteren Betrieb von drei Krankenhäusern im Kreis unmöglich mache, und nun vor allem viel Energie darauf verwendet werden müsse, eine sinnvolle Nachnutzung der Gebäude in den betroffenen Städten zu gewährleisten. Abschließend ging Stadtrat Josef Blenk auf die lokalpolitische Situation in Lohr ein und stellte vor allem die schwierige finanzielle Situation der Stadt und die Gründe für diese Entwicklung in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.
Insgesamt bleibt zu sagen: Neben leckerem Essen und interessanten Redebeiträgen gab es natürlich auch viel Gelegenheit zu unterhaltsamen Gesprächen und für mich als „Neig’schmeckte“ die Gelegenheit, meine SPD-Kollegen aus den anderen Ortsvereinen kennenzulernen.
Den Organisatoren ein herzliches Dankeschön aus „Hädefeld“!